Dar Foldjo



29/09/2010
(Lingua e cultura)

SPRACHINSELN IM TRENTINO: Deutsch lebt in der Mundart weiter



TRIENT. Die deutsche Sprache ist in den ehemaligen deutschen Sprachinseln im Trentino nicht völlig ausgestorben. Diese neue Erkenntnis wurde bei einer Tagung über die Sprachminderheiten in den Alpen bekannt, die unter der Schirmherrschaft des Amtes für Sprachminderheiten der Region Trentino-Südtirol abgehalten wurde. Wie Hugo-Daniel Stoffella, Dozent an der Fakultät für “Kommunikationswissenschaften im mehrsprachigen Kontext” an der Universität Bozen, belegte, sei es falsch, wenn in der Fachliteratur behauptet wird, dass in den ehemaligen deutschsprachigen Gemeinden am Laimbach, nämlich Brandtal/Vallarsa, Trambileno/Trumbelais und Laimtal/Terragnolo, die deutsche Sprache völlig ausgestorben sei. Denn in der örtlichen Mundart werde noch heute eine Vielzahl von deutschen bzw. zimbrischen Wörtern und Redensarten verwendet, wie der Kommunikationswissenschaftler Stoffella anhand von unzähligen Beispielen nachwies und somit die bisherige Fachliteratur widerlegte. Auch die Flurnamen, die bayerisch-tirolischen Ursprungs sind, sind zwar aller erhoben und veröffentlicht worden, allerdings ist deren Bedeutung noch gänzlich zu erforschen. Es gelte nun, so Stoffella, sowohl die Bedeutung der Flurnamen als auch die Reste der zimbrischen Sprache zu erheben und in einem Buch zu veröffentlichen, um dieses als Lehrbuch in den örtlichen Schulen zu verwenden, damit auch die zukünftigen Generationen ihre zimbrische Mundart und ihre kulturelle Identität bewahren können. Und wenn die Bewohner des Nonstals im Trentino aufgrund ihres Dialektes sogar die offizielle Anerkennung als ladinische Sprachminderheit fordern, so können sich die Einwohner der Berggemeinden am Laimbach ohne Zweifel heute noch als Zimbern bezeichnen, schloss Stoffella seine Ausführungen.

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